Kastanienanbau Menu

Historisch-geographische Aspekte und lokale Traditionen

Kastanienanbau

Der Kastanienbaum und seine Frucht spielten schon immer eine zentrale Rolle für die Bewohner unserer Täler, sei es für die Wirtschaft, als Hauptnahrungsmittel, für seine Geschichte oder für den Anbau.
In unmittelbarer Nähe der Wohnhäuser von Boschetto sind heute noch einige alte Kastanienbäume zu sehen, obwohl die beeindruckendsten Exemplare im Felshang oberhalb des Weilers zu finden sind.
Die Kastanienernte begann noch bevor ihr natürlicher Kreislauf noch vollendet war: Ehe die Früchte sich öffnen und herausfallen konnten, wurden die stachligen Hüllen mithilfe von langen Stöcken vom Baum runtergeschlagen. Die einfachste Art der Konservierung war die Trocknung, wofür kleine Gebäude (grá) genutzt wurden. Im oberen Stock wurden die Kastanien auf einem Gitter ausgelegt, im Erdgeschoss wurde mit grossen Baumstümpfen ein Feuer entfacht, das dann langsam brannte und über mehrere Wochen konstant für Wärme und Rauch sorgte. Nachdem die Früchte fertig getrocknet waren, wurden sie geschält. Die getrockneten und geschälten Kastanien konnten zu Mehl verarbeitet werden, um das typische Kastanienbrot zu backen, oder wurden in Suppe gekocht.